"Unser" Autovermieter Mohan führte uns in den letzten Wochen einige Male in kleine, supergute indische Lokale zum Essen. Wir sprechen viel über Indien, und die Crew erklärt ihm, wie sehr uns Land und Leute interessieren... wir sprechen auch über indische Hochzeiten, und er fragt doch glatt, wie lange wir hier sind... wir glauben nicht wirklich daran, bis er vor einer Woche auftaucht, und uns doch tatsächlich zur Hochzeit der Tochter einer ehemaligen Nachbarin einlädt.
Wir sind aus dem Häuschen! Mohan bringt uns am Vorabend noch in einen Shop, damit wir uns landestypisch einkleiden können, wir besorgen ein kleines Geschenk, auf seinen Rat hin einen schönen Bilderrahmen fürs Hochzeitsfoto, und verpacken es liebevoll....
Die Spannung steigt, wir sind im Kopf noch nicht ganz frei, wir sind ja noch nicht im Wasser, aber freuen uns wie kleine Kinder ob der Möglichkeit und der Freundlichkeit dieser Menschen, die uns ja nicht einmal kennen...
Los gehts!
Wir werden sehr freundlich Willkommen geheißen, beäugt und angesprochen!
Das offizielle Hochzeitsfoto wird vorher schon aufgenommen, nur fürs Foto in westlicher Mode!
Die Empfangsdamen in prächtigen Saris verteilen Blumen für die Ladies, und kleine Sackerl mit Kandiszucker und gerösteten Linsen zum Knabbern...
Ein Bild am Eingang aus gefärbtem Reis...
Und auch der indische Elefantengott Ganesha heißt die Gäste willkommen...
Wir werden zu Fotozwecken gleich überall hinplatziert... und herumgereicht...
Die Zeremonie auf der Bühne beginnt. Die Braut in ihrem Verlobungssari, und rechts daneben die traditionsgemäß die Schwester des Bräutigams. Ein Priester samt Helfern führt die umfangreiche Zeremonie durch....
Die Braut und später auch der Bräutigam haben zahlreiche Schritte zu durchlaufen...
Mogana die Braut ist hier noch in ihren Verlobungssari gehüllt, später wenn der Bräutigam dazukommt, wird in den Hochzeitssari gewechselt...
Die Braut hat die Augen stets züchtig zu Boden zu richten, aus Eherbietung gegenüber dem Hindu Priester...
Unser guter Mohan erklärt dazu die Details...und das stetig und ohne Pause... er erklärt uns zum Beispiel zu seinem Outfit: Wenn er hier den passenden Schal dazu trüge, wäre das für diese Hochzeit overdressed, denn das würde bedeuten, dass er zur Verwandtschaft gehören würde.....
Nun marschiert die Verwandtschaft des Bräutigams in den Saal ein...
Also entweder handelt es sich bei den beiden um irgendwelche Promis oder die Dame möchte (aus welchen Gründen auch immer ) einfach ikognito bleiben...
Die beiden Musiker...
... und scharenweise Kinder!
Der Bräutigam samt Bruder der Braut...
Mohan der Charmeur erklärt uns soviel wie möglich über diese Riten und über sein Privtleben.... er präsentiert uns seine Ringsammlung.. einer davon ist sogar von seiner Tiroler Ex-Freundin. Er ist sehr wählerisch und daher noch immer Junggeselle...aber auf der Suche!!!
Ganz ungezwungen gehen die Hungrigen derweil auch schon mal zum Buffet...
Die Musiker...
Wunderschöne Kleider, Blütengirlanden und Schmuck, es glänzt und glitzert und duftet überall...
Die Mutter des Bräutigams scheint sehr angespannt zu sein...
Der Schal bei diesem Gast zeigt eben an, dass er zur Familie gehört.
Da wir Mohan nun doch schon etwas kennen und er sehr offen ist, traut sich die Crew zu fragen, ob es nun noch üblich ist, arrangierte Ehen einzugehen... Prompt kommt die völlig ungezwungene Antwort, das diese beiden einander von den Familien "zugeteilt" wurden. Es ist allerdings nicht mehr so streng wie früher, die Eheleute lernen sich kennen und können falls gar kein Gefallen oder Zuneigung entsteht, die Hochzeit auch ablehnen... Andere Länder, andere Sitten... immer noch wird allerdings ein Astrologe hinzugezogen, ob denn die Verbindung von Glück gesegnet sein wird...
Captain ist besonders fasziniert von der "Zehen-Zeremonie".....
Hier schaut das ganze schon entspannter aus!
Das "Weisen" beginnt.... wir reihen uns brav ein und übergeben unser Geschenk...
Mohan erzählt uns wie folgt:
Üblicherweise gibt es bei Hochzeiten hier ein Kuvert mit Geld. Die Eltern des Bräutigams führen am Tag nach der Hochzeit Buch. Es werden alle Namen alphabetisch mit Höhe des Betrages eingetragen. Zweck ist nicht, zu sehen wer wieviel bezahlt hat, sondern am Falle einer Gegeneinladung wird dann nachgeschaut, wie hoch der geschenkte Betrag vom Betreffenden war und um ein wenig "überboten", das verlangt der Brauch so! Mohan hat z.B. hier als einzelner Gast bei dieser Hochzeit 50,- Ringgit gespendet, das sind ca. 10 Euro. Wenn er heiraten würde, würde er als Gegengeschenk halt 60,- Ringgit bekommen oder mehr, auf keinen Fall weniger!
Jetzt darf auch die Braut lächeln...
Mädchen tanzt...
Mohan stellt uns seine Mama vor...
Mohan's Mama, Tante und ausländischer Gast...
Ganz zum Schluss wird der Captain noch für Fotos gekidnappt... zuerst mit Tochter....
... und dann mit Mama und Tochter...
.... und dann nur mit Mama...
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